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Wandern im Land der Viertausender und Glacier Express

Zermatt, Sankt Moritz und Glacier Express – ein lang gehegter Bucket List Wunsch geht in Erfüllung

Eine Fahrt mit dem Glacier-Express steht schon sehr lange auf meiner Bucket List. Und da ich dieses Jahr etwas suchte, was ich ganz alleine machen kann und womit ich mich wohlfühle, war die Erfüllung dieses Wunsches naheliegend.

So führt mich eine Bahnfahrt mit zweimaligem Umstieg (Thun und Visp) bis nach Täsch. Täsch liegt 5 Kilometer bzw. 12 Bahnminuten vor Zermatt. Alle Autoreisenden müssen ihr Auto hier parken, da Zermatt autofrei ist.  Täsch bietet deutlich günstigere Unterkünfte als Zermatt selbst. Hier habe ich ein nettes, preiswertes Hotel für 4 Nächte inklusive Halbpension gefunden.

Mein Gepäck hatte ich bereits vorgeschickt, so dass ich außer Rucksack nicht mit Koffer belastet war. Das empfehle ich Bahnreisenden mittlerweile grundsätzlich für längere Strecken bzw. mit großem Gepäck.

Tag 1: Matterhorn und Gornergratbahn

Ich fahre mit der Matterhorn Gotthard Bahn von Täsch nach Zermatt. Da strahlend blauer Himmel ist, überlege ich nicht lange und fahre mir der Gornergratbahn direkt bis auf über 3000 Meter Höhe. Dies ist kein günstiges Erlebnis – Hochsommer 126,- CHF retour. Aber bei schönem Wetter eines der Highlights dieser Reise und in meinen Augen ein Muss!

Die Gornergratbahn ist die höchste Zahnradbahn Europas im Freuen. Sie startet direkt gegenüber dem Bahnhof in Zermatt auf 1608m Höhe. Die Bahn fährt zunächst eine kurze Strecke durch den Ort bevor sie sich langsam aber stetig über den Ort erhebt. Als das Matterhorn zum ersten Mal richtig sichtbar wird, springen alle mit Handys und Fotoapparat auf die Seite um zu fotografieren und zu filmen, was das Zeug hält.

Mit jedem Höhenmeter der gut 9 Kilometer langen Strecke, den wir uns dem Bahnhof Gornergrat nähern, wird die Aussicht spektakulärer. Vorbei geht es an verschiedenen Haltestationen bevor kurz vor der Endstation die Gletscher sichtbar werden und in weißem Glanz erstrahlen.

Oben angekommen erwarten mich auf 3089m ein kleiner Bahnhof, eine Ausstellungshalle und ein 365 Grad Blick auf eine atemberaubende Bergwelt! 29 Viertausender, der zweitgrößte Gletscher der Schweiz und das Matterhorn – der höchste Berg der Schweiz. Mehr geht nicht! Was für eine klare Sicht! Was für ein Panorama! Hier spüre  ich hautnah, dass die Schweizer Bergwelt etwas ganz Besonderes ist, die man mal erlebt haben sollte.

Ich sauge erstmal alles in mich auf, fotografiere und genieße bevor ich mich auf eine Wanderung bergab begebe.

Tipp: Meine Erfahrung an allen Tagen ist, dass das Matterhorn gehen späten Vormittag meist in Wolken gehüllt war – entweder teilweise oder ganz. Um das Matterhorn bei klarer Sicht zu sehen, ist frühmorgens die beste Zeit.

Am Ende des Tages bin ich einfach nur glücklich.

Tag 2 : Sunegga-Bahn – Blauherd und 5-Seen-Weg

Heute habe ich mir den 5-Seenweg vorgenommen. Dazu laufe ich vom Bahnhof Zermatt zur Talstation der Sunegga Bahn und fahre mit ihr in Kombination mit der Seilbahn nach Blauherd über 2000 Meter Höhe. Von dort führt ein wunderschöner Weg über Seen, in denen sich das Matterhorn spiegelt.

Heute starte ich wieder in Zermatt-Bahnhof, bummele gemütlich durch den Ort und folge am Ende des Ortes den Schildern zur Schlucht. Zermatt ist ein hübscher Ort mit vielen alten Holzhäusern – ganz anders als Sankt Moritz. Natürlich gibt es Souvenirläden, Restaurants, Hotels und Geschäfte ohne Ende, aber der Ort hat sich trotz des Tourismus einen gewissen Charme bewahrt.

Hinterm Ort wird es deutlich ruhiger und an der Gornerschlucht bin ich fast alleine. In der Gornerschlucht sind Holzstege an der Seitenwand entlang gebaut, so dass man wirklich mitten durchgeht. An einer Stelle füllt ohrenbetäubender Lärm, den die Wassermassen erzeugen, die Schlucht. Ein schöner Abschluss für meinen Aufenthalt in Zermatt.

Tag 3: Gornerschlucht und Zermatt

Heute starte ich wieder in Zermatt-Bahnhof, bummele gemütlich durch den Ort und folge am Ende des Ortes den Schildern zur Schlucht. Zermatt ist ein hübscher Ort mit vielen alten Holzhäusern – ganz anders als Sankt Moritz. Natürlich gibt es Souvenirläden, Restaurants, Hotels und Geschäfte ohne Ende, aber der Ort hat sich trotz des Tourismus einen gewissen Charme bewahrt.

Hinterm Ort wird es deutlich ruhiger und an der Gornerschlucht bin ich fast alleine. In der Gornerschlucht sind Holzstege an der Seitenwand entlang gebaut, so dass man wirklich mitten durchgeht. An einer Stelle füllt ohrenbetäubender Lärm, den die Wassermassen erzeugen, die Schlucht. Ein schöner Abschluss für meinen Aufenthalt in Zermatt.

Tag 4: Fahrt mit dem Glacier Express

Jeden Tag starten zwei Glacier Express ab Zermatt nach Sankt Moritz und umgekehrt. Ich nehme den späteren um kurz vor 10 Uhr. Der Zug wird frühzeitig bereitgestellt. Da ich eine der ersten bin, habe ich den Waggon ca. 10 Minuten für mich ganz alleine. Die großen Panoramafenster sind in allen Klassen gleich. 1. und 2.Klasse unterscheiden sich nur durch die Bestuhlung (1-2 bzw. 2-2). Seit einigen Jahren gibt es zusätzlich die Excellence-Klasse, die eine 1-1 Bestuhlung mit Loungesesseln hat, so dass jeder Gast einen garantierten Fensterplatz hat.  Zusätzlich genießen die Gäste hier Concierge- und 5-Sterne-Service.

Die komplette Fahrt von Zermatt bis Sankt Moritz dauert 8 Stunden. 

Naturerlebnis und Highlights entlang der Strecke

  • St. Moritz, der eleganteste Ferienort der Schweiz
  • Das Bergdorf Zermatt mit dem atemberaubenden Blick aufs Matterhorn
  • Die Albulalinie mit Solis- und Landwasserviadukt und Kehrtunnel
  • Die Rheinschlucht, der «Grand Canyon der Schweiz»
  • Der Oberalppass

Kurz nach dem Start werden bereits die ersten Getränkebestellungen aufgenommen sowie erfragt ob man das Mittagessen reserviert hat oder etwas bestellen möchte. Das Mittagessen wird für alle Gäste gleichzeitig am Platz serviert. Es gibt keinen Speisewagen.

Ich gönne mir eine Käseplatte, die reichlich ist und vorzüglich schmeckt.

Die Beschreibung der Reise würde hier zu sehr ins Detail gehen. Gerne berate ich Dich bei Interesse persönlich und gebe Dir viele Tipps und Informationen.  

Um 16.xx erreicht der Zug Sankt Moritz, nachdem er auf dem letzten Stück noch die UNESCO-Weltkulturerbe-Strecke durchfährt.

In Sankt Moritz wohne ich im 3-Sterne Hotel Hauser. Der Transfer vom Bahnhof ist inklusive. Kaum angekommen habe ich schon 2 Ferraris gesehen. Abends spaziere durch den Ort, der zwar auch nette Ecken hat – aber kein Vergleich zu Zermatt.

Tag 5: Muottas Muragl und Mortertasch Gletscher

Da hier im Engadin in vielen Hotels der komplette Nahverkehr und die Bergbahnen inklusive sind, nutze ich das natürlich auch gerne aus. Der erste Tag führt mich mit dem Bus von Sankt Moritz zur Talstation Muottas Muragl. Ab der Bergstation auf 2445m Höhe startet eine der schönsten Wanderungen in diesem Gebiet nach Alp Languard. Sie ist leicht und auch mit Kindern gut machbar. Der Panoramaweg, der überwiegend auf einer Höhe bleibt, bietet spektakuläre Ausblicke auf Gletscher, Sankt Moritz mit See und die gegenüberliegenden Berge. Mit etwas Glück siehst Du Murmeltiere und Steinböcke. Einfach idyllisch! Ab Alp Languard führt ein Sessellift hinunter nach Ponteresina. (Für mich grenzwertig, da ich Höhenangst habe und dieser Sessellift sehr hohe Stützen hat und man sehr tief runter ins Tal guckt.)

Ich habe noch viel Zeit und so nehme ich die Bahn mit nur 2 Stationen bis zum Morteratsch-Gletscher, um einen ersten Blick darauf zu ergattern. Der Bach, der ausschließlich aus dem Schmelzwasser des Gletschers gespeist wird, führt sehr viel Wasser und bietet einen beschaulichen Platz, um am Ufer den Tag in der Umgebung von dreieinhalb Tausendern ausklingen zu lassen.

Tag 6: Albula-Linie der Rhätischen Bahn, Morteratsch-Gletscher

Der heutige Tag steht ganz im Zeichen des UNESCO-Weltkulturerbe. Die Bahnstrecke Albula/Bernina ist der zentrale Teil des UNESCO-Welterbes. Und ohne Übertreibung gilt sie als eine der spektakulärsten Bahnstrecken weltweit. Die komplette Welterbe-Strecke beginnt in Thusis und endet in Tirano/Italien. Sie führt auf 122 Kilometern durch 55 Tunnels und 196 Brücken.  

Der Bernina-Express ist ein besonderer Panoramazug (wie der Glacier Express), der von Chur bis Tirano mit vielen Stopps fährt. Vor genau 10 Jahren bin ich diese Strecke komplett hin und und zurück mit dem Bernina-Express gefahren. Damals hat mir die Gegend so gut gefallen, dass ich nochmal zum Verweilen und Genießen zurückkommen wollte.

Ich fahre heute nur von Sankt Moritz bis Alp Grüm. Bis hierhin ist der Nahverkehr über mein Engadin-Ticket inklusive. In Alp Grüm blickt man auf den leider sehr geschrumpften Palü-Gletscher und den Piz Palü (3905m hoch). Außerdem blickt man weit ins Tal Richtung Italien und kann die verschiedenen Züge der Rhätischen Bahn und den BerninaExpress beobachten, die regelmäßig halten. Ein Paradies für Trainspotter.

Von Alp Grüm geht’s zurück mit der Bahn bis zur Haltestelle Bernina Ospizio, an zwei herrlichen türkis schimmernden Bergseen gelegen und die höchste Stelle auf der Bernina-Strecke auf 2253 Meter. Es führen Wanderwege um den See herum.

Zum Schluss fahre ich noch zwei weitere Stationen zurück bis zum Morteratsch Gletscher. Heute möchte ich den kompletten Gletscherweg bis zum Gletscherrand gehen. Hier erlebt man Klimawandel hautnah. Der Gletscher ging früher bis zur Bahnlinie. Heute muss man über 2 Kilometer gehen bis man an den Gletscherrand kommt. Es sind immer wieder Steelen mit Infotafeln und Jahreszahlen aufgebaut, die zeigen, bis wohin der Gletscher mal ging. Gegen Ende des Weges sind die Steelen immer enger gesetzt und zeigen das die Schmelze immer schneller voranschreitet. Sehr traurig!

Tag 7: Silvaplana See- Furtschellas Bergstation – Sankt Moritz‘ Hausberg Corviglia

Heute fahre ich mit dem Bus zum Furtschellas. Die Fahrt geht am großen, türkisfarbenen Silvaplana-See entlang. Die Seilbahn bringt mich von 1797m auf 2312 Meter Höhe. Von hier gibt es einen wunderschönen Wasserweg vorbei an verschiedenen kleinen Bergseen und mit Blick ins Tal nach Silvaplana.

Am Nachmittag bin ich zurück in Sankt Moritz und teste noch die steile Zahnradbahn auf den Hausberg Corviglia. Diese führt in Etappen mit Umstiegen von Sankt Moritz Dorf auf 1846m Höhe bis auf 2486m. Viele Mountainbiker nehmen ihr Rad mit in die Bahn, da von oben einige spektakuläre Mountainbike-Wege starten, die für Wanderer gesperrt sind. Morgen reise ich ab und dies ist der erste Nachmittag, wo das Wetter nicht mehr so schön ist.

Die Rückfahrt am nächsten Tag geht ab Sankt Moritz nach Chur. Von dort weiter nach Basel und nach Köln.

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