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Reisebericht Malta

Wissenswertes über Malta

Malta liegt zwischen Sizilien und Tunesien, besteht aus den Inseln Malta, Gozo und Comino und ist insgesamt 316 km² groß. Malta selbst umfasst nur 246 km² und entspricht damit gerade mal einem Viertel der Gesamtfläche Berlins.
Auf diese kleine Fläche verteilen sich insgesamt ca. 385.000 Einwohner, was eine Bevölkerungsdichte von 1200 Menschen pro km² ausmacht. Malta ist das dichtest bevölkerte Land Europas. 89% der Einwohner leben in Städten – auch das Rekord.
All das hört sich erst mal abschreckend an, aber das kleine Archipel im Mittelmeer hat seinen ganz besonderen Reiz. Jedem geschichtsinteressierten wird hier das Herz aufgehen, da jede Epoche dem Eiland seinen Stempel aufgedrückt hat. Die ältesten Tempel der Welt aus dem Neolithikum, ca. 360 Kirchen aus verschiedenen Epochen, die Hinterlassenschaften der Kreuzritter, und Berühmtheiten von Apostel Paulus bis Lord Nelson…die Vielfalt ist groß.

Malta ist aber auch ideal für Aktivurlauber: Wandern, Tauchen, Golfen, Mountainbiken und Wassersport wird groß geschrieben. Wer seine Englischkenntnisse aufbessern möchte, kann dies in Sprachkursen tun. Mit Sandstränden sieht es etwas schlechter aus, aber sie sind vorhanden. Die bekanntesten sind Golden Bay mit den Nachbarbuchten Ghajn Tuffieha Bay und Gnejna Bay sowie Mellieha Bay und Armier Bay im Norden.

Die meisten Hotels liegen jedoch eher in Stadtgebieten mit Felsbadestränden (Sliema, St.Julians, Buggiba). An den Sandstränden gibt es entweder gar keine oder nur sehr wenige Hotels. Sie liegen abseits vom eigentlichen Geschehen, so dass man weitere Busfahrten in Kauf nehmen oder einen Mietwagen leihen muss. (Achtung Linksverkehr und stark befahrene Straßen!). Das Bussystem funktioniert hervorragend und ist sehr billig. Z.B. kostet eine knapp einstündige Fahrt von Mellieha bis Valetta 50 Eurocent (20 maltesische Cent). Die Busse selbst sind ein Erlebnis, stammen sie doch vielfach noch aus den 50er und 60er Jahren. Sie werden mit viel Liebe instandgehalten. An den Haltestellen muß man zum Einsteigen den Arm hoch halten, um dem Fahrer das Zeichen zum Anhalten zu geben. Zum Aussteigen zieht man an einer an der Decke hängenden Schnur (mehr ist es nicht), worauf es beim Fahrer „Ping“ macht. (Immer Kleingeld bereithalten, sonst kann der Fahrer ungehalten werden.) Diese Busse werden allerdings nach und nach durch moderne Fahrzeuge ersetzt.

Die Inseln sind immer noch sehr stark britisch geprägt. Dies spürt man zuweilen auch beim Essen. Dennoch ist es überwiegend genießbar, da die maltesische Küche auch stark italienisch und arabisch beeinflußt ist. Das maltesische Nationalgetränk „Kinnie“ aus Bitterorangen und Wermut sollte man sich nicht entgehen lassen.
Die Malteser untereinader sprechen Malti, welches in der Grammatik eine weitgehende Ähnlichkeit mit dem Arabischen aufweist – durchsetzt mit Lehnwörtern aus den romanischen Sprachen. Es ist die einzige semitische Sprache in lateinischen Schriftzeichen. Englisch ist zusätzliche Amtssprache und wird von den meisten Maltesern auch verstanden.

Wer Highlife sucht, ist in den Urbanisationen von Sliema und St. Julians (mit der bekannten Spinola Bay) bestens aufgehoben. Etwas ruhiger geht es in St. Pauls’s Bay mit Bugibba und Qawra und noch ruhiger in Marsaskala und auf Gozo zu. Einige abseits, aber ruhig und idylisch liegende Hotels/Ferienwohnungen befinden sich im Nordwesten in der Paradise Bay, Ramla Bay und etwas weniger abseits mit einem Ort in der Nähe Mellieha Bay und in Xemxja. Sowohl auf Malta, aber überwiegend auf Gozo findet man herrliche Landhäuser und individuelle Ferienwohnungen.

Sehenswürdigkeiten

Valetta

Valetta wurde 1566 nach der „Großen Belagerung“ gegründet und nach dem Großmeister Jean Parisot de la Valette benannt. Von den Maltesern wird die Hauptstadt noch heute „Il Belt“ („die Stadt“) im Gegensatz zu „rahal“, (dem Dorf) genannt, womit das restliche Malta gemeint ist. Das Bild der Stadt wird von mächtigen Bastionen, gewaltigen Kirchen, den umgebenden Häfen und in allen Farben leuchtenden Holzerkern zwischen goldgelbem Stein, aber auch von schmuddeligen Strassen und Verfall geprägt.
Die Hauptsehenswürdigkeiten sind St. John’s Co-Cathedral (Bild links), der Palace of the Grand Master und das Fort St. Telmo. Viele kleine Gassen und Plätze mit Cafés laden zum Schlendern und Verweilen ein. Die Republic Street (Fußgängerzone), die direkt hinter dem City Gate beginnt, verläuft längs durch die Halbinsel, auf der Valetta liegt, und ist die Flaniermeile der Insel. Sowohl der Upper Barakka als auch der Lower Barakka Garden bieten gute Gelegenheiten, sich dem quirligen Treiben der Stadt zu entziehen und in Ruhe die schöne Aussicht auf das Meer zu genießen. Man sagt, man kann hier über jeden Stein eine Geschichte auf Leben und Tod erzählen. So ist klar, daß man Valetta nicht an einem Tag ausgiebig erobern kann – zumal die steilen Treppengassen ebenfalls ihren Tribut fordern.
Wenn die Füße zu sehr schmerzen, kann man die Zeit wunderbar zu einer großen Hafenrundfahrt nutzen.

St. John’s Co-Cathedral, Valetta
Valetta

Tempelanlagen von Hagar Qim und Mnajdra

Auf Malta stehen die ältesten Tempel der Welt. Die Tempelanlagen von Hagar Qim und Mnajdra in einer einsamen Felslandschaft im Südosten der Insel gehören dazu. Sie stammen aus einer Zeit um etwa 3000 v. Chr.

Marsaxlokk

Marsaxlokk an der Ostküste ist für mich der schönste Ort auf Malta! Mit den farbenprächtigen Luzzu-Booten der Fischer in einer weiten Bucht gelegen ist er eine wahre Augenweide. Die bunten Boote sind (fast) alle mit dem Auge der Osiris verziert, das die Fischer beschützen soll. Fischlokale und kleine Cafés reihen sich entlang des Hafens. Der tägliche Markt zieht viele Ausflügler an. Auf der angrenzenden Delimara-Halbinsel befindet such eine der schönsten Badebuchten Maltas, Peter’s Pool, bei der Klippenspringer auf ihre Kosten kommen.
Der ehemaliger Fischerort Marsaskala wartet immer noch mit einer großen Flotte farbenprächtiger Dghajjes-Bootes auf, jedoch sind alle Küstenstreifen mit Ferienvillen bebaut. In der benachbarten, ursprünglichen St. Thomas Bay kann man erahnen, wie Malta vor dem Toursitenboom ausgesehen haben mag.

Malerisches Marsaxlokk

Medina/Rabat

Die Malteser beginnen zu schwärmen, wenn sie über Medina sprechen – einem Ort der Stille. Medina ist die alte Hauptstadt Maltas. Sie liegt hoch auf einem Plateau mit steilen Felsabbrüchen auf drei Seiten. Der Name leitet sich aus dem arabischen ab: „Ort der Religion“ während die an Medina angrenzende Siedlung Rabat übersetzt bedeutet: „wo angepflockt wird“. In der zur Festung ausgebauten Stadt befinden sich u.a. viele kleine zur Besichtigung geöffnete Paläste aus dem 14. und 15. Jhd., die Kathedrale St. Peter und Paul, die Folterkammer Mdina Dungeons, ein Benedektinerkloster (1418) und ein Karmeliterkloster. Von den Bastionen hat man einen herrlichen Blick über das Land bis nach Valetta. Hier kann man in dem Fontanella Tea Garden auf den Bastionen herrlich ein Stück Kuchen genießen( im Garten und sogar in den alten Schießscharten ). Im Palazzo Costanzo befindet sich das Restaurant Palazzo Notabile, wo sich ebenfalls in schönem Ambiente speisen läßt.

Gozo

Ebenso wie von Medina schwärmen die Malteser von Gozo. Sie verbringen dort nicht selten Wochenenden in einem gemieteten Farmhaus mit oder ohne Pool. Gozo ist grüner, idyllischer und bei weitem nicht so dicht besiedelt wie Malta. Man erreicht die Insel nur per Fähre oder Helikopterflug von Malta aus. Die Fähren verkehren von Valetta oder Cirkewwa nach Mgarr auf Gozo. Wenn man das kleine Hafenörtchen verlassen hat, fällt einem sofort die sehr fruchtbare Landschaft auf. Die Orte sind noch nicht miteinander verschmolzen und der wenige Verkehr ist eine angenehme Erholung gegenüber Malta. Besonders sehenswert ist die Hauptstadt Rabat (6500 Einwohner) mit einer Citadelle aus der arabischen Zeit, einer Kathedrale, der malerischen Altstadt It-Tokk mit stillen, engen Gassen (keine Autos!) und mittendrin die Basilika San Georg. Landschaftliche Attraktionen sind die bizarren Felsformationen und immer noch benutzten Salinenfelder an der Xwejni Bay, das berühmte Azure Window (ein gewaltiger Torbogen am Meer, Foto oben rechts), der Fels Fungus Rock und der Inland Sea (alles bei Dwejra). Als schönster Sandstrand auf Gozo gilt die Ramla Bay – eine langgestreckte Bucht mit rötlichem Sand und ohne Hotels. Wer hier nicht nur am Strand liegen möchte kann in 15 Minuten die Grotte der Kalypso erklimmen (hier soll Kalypso 7 Jahre lang Odysseus gefangen halten haben). Ein weiteres Highligt ist der Tempelkomplex von Ggantija (die ältesten Teile von 3600 v. Chr.).
Beliebte Urlaubsorte sind Marsalforn und Xlendi. Touristen zahlen die Fähre übrigens erst bei der Rückfahrt nach Malta. Auf dem Hinweg fährt man einfach so auf’s Schiff.

Gozo
Azure Window, San Lawrenz, Gozo

Einige weitere lohnenswerte Ausflugziele (aber Malta bietet zuviel, um sie alle zu nennen):

Dingi Cliffs: Steilküste im Süden
Popeye Village: Original neufundländische Hütten bilden hier die Kulissen für den Film „Popeye“
Mosta: Pfarrkirche in Mosta mit viertgrößter Kuppel Europas
Tarxien: berühmtester Steinzeittempel Maltas
Die „Drei Städte“ mit Grand Harbour: 3 geschichtsträchtige Orte ( Birgu, L-Isla und Bormla) östlich von Valetta, die wie Finger in den Grand Harbour zeigen

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