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Reisebericht Dubai

Seminarreise mit DER TOUR nach Dubai – Einblicke in den Ablauf einer Informationsreise

Jeder hat schon mal etwas über Dubai gehört oder gesehen. Jeder assoziiert irgend etwas damit, wenn er diesen Namen hört. Sei es unendlicher Reichtum, Öl, Wüste, Scheichs oder was auch immer. Aber es ist so unglaublich viel mehr – es ist ein Märchen aus 1001 Nacht, ein Land mit so vielen Kontrasten. Hier werden Träume Wirklichkeit. Aber beginnen wir von vorn… Es ist Juli 2006 und wir bekommen einen Anruf im Büro, dass wir einen Garantieplatz auf der DER TOUR Reiseakademie nach Dubai im Dezember 2006 haben.

Bereits im Flugzeug beginnt der Traum. Die Kabinencrew wird vorgestellt und ich glaube meinen Ohren zunächst nicht zu trauen aus welcher Herren Länder die Crew zusammengewürfelt ist und wie viele Sprachen an Bord – u.a. kantonesisch, maltesisch, malayisch, thailändisch – gesprochen werden. Das Essen ist das beste, was ich je in einem Flieger verzehrt habe, und so geht es weiter. Nach sechseinhalb Stunden Flug in Dubai angekommen gurken wir mit einem Bus fast ein Stündchen über das Flughafengelände zu einem anderen Terminal, weil wir im STAU stehen und die Ausmaße so gigantisch sind.

Wir bekommen den ersten Eindruck von Größe und Größenwahn in Dubai. Als wir aus dem Flughafengebäude treten, stehen da neben dem Personal für uns, das nun ca. 350 Leute in die richtigen Busse navigieren muss, eine Stretchlimousine nach der anderen. Ich kenne aus Kanada hin und wieder eine -aber das ist schon sehr beeindruckend. Wir sind totmüde und wollen nur noch ins Hotel, obwohl es erst kurz nach 23 Uhr Ortszeit ist (21 Uhr deutscher Zeit). Auf der Fahrt über die Hauptstraße Sheikh Zaid Road geht das Staunen weiter – all die angeleuchteten Wolkenkratzer entlang der Straße, wo vor wenigen Jahren noch Wüste war!
Unser Hotel Jumeirah Beach liegt direkt neben dem Burj al Arab. Im Bus habe ich mittlerweile meine Zimmerkollegin kennengelernt, und wir sind uns einig, dass das alles unfassbar ist und wir erstmal schlafen müssen, um das überhaupt alles begreifen zu können. Um 2 Uhr nachts sind wir endlich auf unserem Zimmer im 19. Stock, reißen die Vorhänge auf und gucken direkt auf das angestrahlte Burj al Arab, das Meer und mehrere leuchtenden Pools. Wie war das? Alles unglaublich und erst mal schlafen! Und welch ein Glücksfall: Meine Mitbewohnerin ist auch Langschläferin! Und da das offizielle Opening am nächsten Tag erst abends ist, und wir den ganzen Tag frei haben, weil noch weitere Maschinen mit Teilnehmern aus anderen Städten erwartet werden, beschließen wir, bis ca. 10 Uhr zu schlafen. Frühstück gibt es bis 11.30 Uhr! Genau das richtige für uns!:-)

Die Betten sind eine Wohltat für meinen geschundenen Rücken. Schon die letzten Tagen in Deutschland hatte ich wieder einen Muskelstrang sehr schmerzlich verzerrt. Aber als ich morgens aufwache, ist alles weg. Beim Frühstück merken meine jüngere Zimmernachbarin und ich dann trotz des Altersunterschiedes, dass wir eine ganze Menge Gemeinsamkeiten haben, und verbringen den Tag mit Bummeln auf der Promenade, Besichtigung des Madinat Jumeirah Resorts (ein aus 3 Luxushotels bestehendes Resort mit arabischen Märkten (Souks) und Wasserwegen, die mit traditionellen Booten kostenlos befahren werden können) und Besichtigung des Burj al Arab, dem teuersten und einzigen 7-Sterne Hotel der Welt. Dort dürfen wir, weil es zu unserem Hotel gehört, hinein, fahren mit dem Aufzug hinauf zu einem Restaurant und genießen fantastische Ausblicke auf THE WORLD und THE PALM – 2 Megaprojekte, die im Meer gebaut werden. Das Burj al Arab wird mit seinen 321m Höhe das meistfotografierte Motiv auf dieser Reise!

Abends beim offiziellen Opening, welches im Garten des Sommerpalastes des regierenden Scheichs von Dubai (und Vizepräsident der VAE), Mohammed bin Rashid al Maktoum, stattfindet, lernen wir unser komplettes 12-köpfiges Team zum ersten Mal kennen. Jedes Team sitzt an einem 12er Tisch. Beim Hineingehen in den Gartenbereich weist uns eine aus Eis(!) gehauene, angeleuchtete Skulpturenallee den Weg. In manchen Eisskulpturen ist Obst eingefroren!

Wir haben alle die Koffer falsch gepackt, weil keiner warme Kleidung dabei hat. Es ist saukalt! Nach den offiziellen Reden ist das Buffet eröffnet. Hab ich schon mal so ein Buffet gesehen? Nein! Und so wird das jetzt (fast) jeden Tag, mittags und abends. Überhaupt ist das arabische Essen ein Fest für die Sinne und ein Festival der Gewürze. Nach der Wahl eines Teamkäptains (meine Zimmernachbarin) und einem Tänzchen bei Livemusik mit der Skyline von Dubai Marina in der Ferne und dem angestrahlten Sommerpalast geht es dann am nächsten Morgen an die Arbeit. Ach nein, doch noch nicht so wirklich!

Am nächsten Tag findet im Madinat Theatre (bekannt durch Dubai Film Festival) im Madinat Jumeirah Resort die Präsentation der Workshoppräsentatoren statt, und anschließend zeigt man uns erstmal etwas von Dubai. Die Goldsouks, das Dubai Museum, das Heritage Village, eine Fahrt mit den Abras über den Dubai Creek, an deren Ende ein Mittagessen im Park Hyatt am Creek steht. Nachmittags kurzer Aufenthalt im Hotel zum Duschen und Umziehen und Fahrt zum Grand Hyatt in Dubai zum Abendessen – wieder mit Traumkulisse in einem weihnachtlich geschmückten Garten und wie immer Livemusik. Leider ist das Essen wegen der riesigen Ausdehnung des Buffets nicht mehr so richtig heiß, wenn man an seinem Tisch ist – trotzdem ist es genau das richtige für mich. Sehr viel asiatische Einflüsse, aber auch die arabischen Leckereien mit verschiedenen Pasten und Soßen….Hmmmm…lecker!

Am 3. Tag beginnt der „ernste“ Teil der Veranstaltung: vier Tage lang Workshops von ca. 8 Uhr bis 14 Uhr – insgesamt 30 Stück à 25 Minuten. In diesen Workshops werden die aktuellsten Neuigkeiten vermittelt, wobei die einzelnen Teams durch ihr Wissen und Glück u.a. bei Spielen Punkte sammeln können. Die drei besten Teams bekommen am Veranstaltungsende drei…na, was schon…drei Reisen als ganzes Team geschenkt. Also legen wir uns ins Zeug – gewinnen aber nichts. Nach den Workshops geht es jeden Tag zur Besichtigung und zum Mittagessen in ein anderes Hotel. So fährt uns der Bus eimal in die völlig neu entstehende Region Dubai Marina in der Nähe von „The Palm“. Viele Hotels sind schon fertig, aber je näher wir kommen und die Massen von Baukränen und Wolkenkratzern sehen, desto weniger trauen wir unseren Augen. Alles fotografiert wie verrückt, und jeder sagt etwas wie „unglaublich“, „das glaubt uns zu Hause kein Mensch, wenn wir das nicht fotografieren“ , „Wahnsinn“ und wieder „unglaublich“. Ja, in der Tat! Diese Skyline hatte was von New York oder der Copacabana. Da kann ich auch gleich einen Stadturlaub buchen! Aber das ist Geschmackssache. Ein anderes Mittagessen findet im Komplex des neu eröffneten Kempinski Hotels mit der Mall of the Emirates (größtes Einkaufszentrum der arabischen Welt) und der gigantischen Skihalle statt. Skifahren in Dubai – wer hätte das für möglich gehalten! Und dann die Mall… Zu Hause habe ich später versucht, die Größe damit zu erklären, dass das „Centro“ in Oberhausen ein „Tante-Emma- Laden“ dagegen ist. Hier gibt es alles von westlichen Modegeschäften, Hightech bis zu arabischen Teppichen und Souvenirs.

Ein sehr schöner Abend findet im 40 Kilometer außerhalb von Dubai Stadt, direkt am Strand gelegenen, Jebel Ali Hotel statt. Da der Abend als Stehparty ausgelegt ist, murren viele zunächst (ich auch), weil man gar nicht weiß, wie man essen soll und irgendwann die Füße schmerzen, aber das Feuerwerk ganz zum Schluss wiegt alles wieder auf. Und angesichts der vielen einmaligen Hotels, der Erlebnisse und des Aufwands, der für uns betrieben wird, kann einem da auch schon mal ein Schauer der Emotionen über den Rücken laufen.

Der letzte Abend der eigentlichen Reiseakademie findet im Wüstenfort Lisailisli, ca. 1 Stunde Fahrt von unserem Hotel, statt. Auch hier wieder ein Riesenaufwand. Jedes Team hockt an einem langen Tisch auf Teppichen unter Zelten und wird fürstlich bedient. Ich glaubte die Länge und Vielfalt der Buffets könnte bei allem, was wir bisher erlebt haben, nicht mehr übertroffen werden, werde aber eines Besseren belehrt. Vor, nach und während des Essens können wir Kamele reiten (upps ist das hoch!), Wasserpfeife rauchen, Hennamalereien probieren und anschließend wieder ein grandioses Feuerwerk genießen sowie bei Livemusik auf Teppichen tanzen. Unglaublich!

Die letzten zwei Tage sind etwas relaxter, weil unser Team – also nur die 12 Leute – auf eine Nachtour geht. Unsere Reiseleiterin ist sehr motiviert, uns möglichst viel zu zeigen: so unter anderem die Universität von Sharjah, zu der man normalerweise überhaupt keinen Zutritt hätte. Sie sagt, wir wären Regierungsgäste – was in einer gewissen Form ja auch stimmt und – Sesam öffne Dich – wir erhalten Einlaß in ein Riesengelände mit – ich weiß nicht wie vielen – Gebäuden, riesigen Parkanlagen. Wir fahren mit dem Kleinbus so ca. 20-30 Minuten durch! Alle Fakultäten gibt es in zweifacher Ausführung: eine für Frauen und eine für Männer. Danach geht es weiter durch Wüste mit Kamelen, Berglandschaften mit Straßenmärkten bis wir am Indischen Ozean in Khorfakkan ankommen.

Zuerst mosern die meisten, weil unser Hotel – ein 5 Sterne Meridien– total alleine am Strand liegt und kein Ort in der Nähe ist. Ich freue mich! Endlich keine Hochhäuserkolonnen mehr, sondern ein bisschen Beschaulichkeit und Natur! Dort angekommen, müssen wir die Baustelle des neu entstehenden Nachbarhotels besichtigen, haben aber anschließend Freizeit, die ich zu einem langen Strandspaziergang nutze und Reiher beobachte.
Beim Abendessen finden es alle schön dort! So schnell kann sich eine Meinung ändern! In der Nacht regnet es kräftig, und auch der nächste Tag, der uns durch schöne Berglandandschaften und auf eine Wüstentour schicken soll, ist sehr regenreich. Aber davon lassen wir uns die Laune nicht verderben. Wir werden auf zwei Jeeps aufgeteilt, fahren entlang von Mangrovenwäldern und der omanischen Grenze in die Wüste, wo eine einstündige Jeeptour auf dem Programm steht. Es geht rauf und runter, alles kreischt und manchen wird speiübel. Ich hätte es auch keine 10 Minuten länger als diese Stunde durchgehalten. Der Gleichgewichtssinn ist ganz schön durcheinander. Der letzte Stopp findet in einem Wadi statt. Würde es nicht tröpfeln und winden, könnte das ein herrliches Picknick sein. Aber uns ist kalt und wir wollen bald ins Hotel. Das „Hatta Fort“ Hotel liegt in einer Oase, besteht aus Bungalowzimmern mit einem malerischen Blick auf die Berge des Omans und ist wirklich eine grüne Oase. Ich genieße die letzten Stunden und freue mich so langsam auch wieder auf zu Hause. Diese Reise war einfach ein Traum – ein Märchen aus 1001 Nacht!

Zum Schluß einfach noch ein paar Zahlen und Details /Stand 2006:

Es gibt so gut wie keine Kriminalität in dem Land. So werden z.B. offene Straßenmarktstände nachts entweder gar nicht oder nur mit einer Plastikfolie zugehängt. Jeder könnte sich nachts an den Waren zu schaffen machen – aber es tut keiner. Frauen können absolut sicher alleine reisen. (Wenn was passiert, sind wahrscheinlich Touristen die Täter.)

Die Zahlen differieren, aber es sind zwischen 160 und 200 Nationalitäten, die in diesem Land arbeiten und leben. 90 % der Bevölkerung sind Ausländer.

Ausländer, die ihren Job verlieren, haben 4 Wochen Zeit eine neue Arbeit zu finden oder das Land zu verlassen. Einen Sozialstaat gibt es nicht – nur für die Einheimischen.

Man sagte uns, daß die Einheimischen ihre Scheichs lieben, weil sie sehr viel für das Land tun. Leider gibt es wohl Keime von religiösem Fanatismus. Man hat Angst, daß die Religion wieder zu viel Einfluß bekommt und die Entwicklung gestoppt oder sogar rückläufig wird.

In den Museen und Hotels hängen Bilder wie Dubai vor dem Ölboom (1958) ausgesehen hat. Staubige Straßen und aus Korallenstein gebaute Windturmhäuser prägten die kleine Ansiedlung. Die Scheichs saßen auf einem Teppich in der Wüste, ritten auf Kamelen oder waren bei der Falkenjagd.

Neben den ins Meer gebauten Bauprojekten THE PALM, THE PALM 2 und THE WORLD und dem BURJ DUBAI, stehen viele weitere, in Deutschland bislang unbekannte Projekte der Superlative in Planung. So wird um den neuen BURJ, dem man den Prognosen nach nur 5 Jahre die Auszeichnung „höchstes Gebäude der Welt“ verleihen wird, weil Kuwait und Malaysia noch höher bauen möchten, ein riesiges Areal mit Wohnhäusern, Parkanlagen und Seen für die Arbeiter entstehen. Dubailand wird das arabische Disneyland werden und der größte Freizeitpark der Welt. Hydropolis wird das erste Unterwasserhotel der Welt in 20 Metern Tiefe sein.

Falken und Kamele spielen auch heute noch eine große Rolle im Leben der Emiratis. Ein Falke kann bis zu 210.000 Euro Wert sein. Kamele haben auf den Straßen immer Vorfahrt. Kamelrennen sind als Zuschauersport ein beliebtes Freizeitvergnügen mit hohen Preisgeldern. Aber Kamele sind auch Statussymbol, Verkehrsmittel, Lastenträger, Milch – und Fleischlieferant und Geldanlage.Preise zwischen 200.000 und 400.000 US-Dollar sind keine Seltenheit, 3 Millionen Rekord.

Auf dem Flughafen Dubai landen jedes Jahr ca. 70 Millionen Passagiere. Bei Jebel Ali wird ein weiterer Flughafen für das Emirat Dubai für WEITERE 120 Millionen Passagiere auf 140m² gebaut – dann der größte Flughafen der Welt.

Alle Wolkenkratzer und Hotels sind auf Sandboden gebaut. Es ist eine bautechnische Meisterleistungen, daß diese gebäude stehen bleiben.

Die Emiratis haben heutzutage meist nur noch eine Frau, weil sie gar nicht das Geld für den Unterhalt einer zweiten hätten. Die Frauen müßten absolut gleich behandelt werden. Das heißt, bekommt die eine Frau ein Haus, muß die andere ebenfalls eines erhalten usw. Auf den Straßen sieht man fast gar keine arabischen Frauen. Wenn dann sind sie entweder in Begleitung ihres Mannes oder mit mehreren Frauen zusammen. Dabei ist der Kontrast zwischen Frauen in Burkas, bei denen auch die Augenpartie verhängt ist und Frauen, die zwar die schwarzen Gewänder tragen, aber ihr Gesicht offen tragen und auffällig stark geschminkt sind sehr auffällig.

Es gäbe noch sooooo viel zu erzählen und 450 Fotos zu zeigen. Aber jetzt reicht es!:-)

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